Krankengymnastik und Physiotherapie sind zwei Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit der Behandlung von körperlichen Beschwerden verwendet werden. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden?
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Krankengymnastik und Physiotherapie beschäftigen, ihre Definitionen, Ziele und Anwendungsgebiete kennenlernen sowie die Unterschiede zwischen den beiden Therapieformen verstehen.
Was ist Physiotherapie?
Die Physiotherapie ist ein Oberbegriff, der verschiedene Therapieformen umfasst, darunter auch die Krankengymnastik. Sie zielt darauf ab, die körperliche Funktionsfähigkeit zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität der Patient*innen zu steigern. Neben der Krankengymnastik können auch andere Behandlungsmethoden wie Massagen, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen sowie Hydrotherapie Teil der Physiotherapie sein.
Die Ziele der Physiotherapie ähneln denen der Krankengymnastik und umfassen die Schmerzlinderung, Verbesserung der Beweglichkeit, Kräftigung der Muskulatur und Förderung der Durchblutung. Physiotherapie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden, einschließlich neurologischer, muskuloskelettaler, pulmonaler und kardiovaskulärer Probleme.
Was ist Krankengymnastik?
Die Krankengymnastik ist eine medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen des Bewegungsapparates beschäftigt. Der Begriff selbst ist eine veraltete Bezeichnung für Physiotherapie – man meint damit heute häufig dasselbe. Je nach Auffassung wird Krankengymnastik mitunter auch als Teilgebiet von Physiotherapie angesehen. Das ist vor allem in Deutschland der Fall, wo man (anders als in Österreich) klar zwischen Krankengymnastik und Physiotherapie unterscheidet.
Wie die Physiotherapie umfasst die Krankengymnastik eine Vielzahl von manuellen Techniken, Übungen und Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Bewegungsfähigkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer des Körpers zu verbessern.
Die Krankengymnastik hat das Ziel, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit wiederherzustellen, die Muskulatur zu kräftigen und die allgemeine Kondition der Patient*innen zu verbessern. Sie wird häufig bei muskuloskelettalen Erkrankungen, orthopädischen Problemen, neurologischen Störungen und nach Operationen eingesetzt.
Unterschiede zwischen Krankengymnastik und Physiotherapie
Ausbildung und Berufsbezeichnung: In Österreich ist „Physiotherapeut“ die offizielle Berufsbezeichnung für Fachkräfte, die sowohl Krankengymnastik als auch andere physiotherapeutische Methoden anwenden. Der Werdegang zum Physiotherapeut*innen umfasst eine mindestens dreijährige Ausbildung sowie praktische Erfahrungen.
Behandlungsmethoden: Krankengymnastik ist eine Teilmenge der Physiotherapie und konzentriert sich hauptsächlich auf manuelle Techniken, Übungen und Bewegungstherapie. Physiotherapie umfasst ein breiteres Spektrum an Behandlungsmethoden, die je nach Bedarf der Patient*innen eingesetzt werden können.
Voraussetzungen für die Therapie: Krankengymnastik wird in der Regel auf ärztliche Verordnung hin durchgeführt. Andere Teilbereiche der Physiotherapie können auch ohne ärztliche Verordnung in Anspruch genommen werden, zum Beispiel im Rahmen der Prävention oder zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.
Wann sollte man Krankengymnastik bzw. Physiotherapie in Anspruch nehmen?
Die Entscheidung, ob Krankengymnastik bzw. Physiotherapie die geeignete Therapieform ist, hängt von der individuellen Situation des*der Patient*in ab. Bei akuten Verletzungen, postoperativer Rehabilitation oder spezifischen muskuloskelettalen Problemen kann Physiotherapie unterstützen. Durch das breite Behandlungsspektrum kann Physiotherapie (ehemals Krankengymnastik) bei einer Vielzahl von weiteren Erkrankungen eingesetzt werden.
Fazit: Unterschied zwischen Physiotherapie und Krankengymnastik
Krankengymnastik und Physiotherapie sind eng miteinander verbundene Therapieformen, die sich mit der Behandlung von körperlichen Beschwerden und der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Körpers befassen. Dabei ist der Begriff „Krankengymnastik“ eine veraltete Bezeichnung für „Physiotherapie“, der aber grundsätzlich dasselbe beschreibt. Mitunter sieht man Krankengymnastik heute auch als Teilgebiet der Physiotherapie, die aber noch weitere Konzepte und Methoden umfasst.
Wir bei Physio Central beraten Sie gerne und helfen Ihnen, den optimalen Behandlungsweg für Ihr Beschwerdebild einzuschlagen!
FAQ
Wie lange dauert eine typische Krankengymnastik- bzw. Physiotherapiesitzung?
Die Dauer einer Sitzung kann variieren, liegt aber normalerweise zwischen 30 und 60 Minuten. Die genaue Zeit wird von den Therapeut*innen basierend auf den Bedürfnissen der Patient*innen festgelegt bzw. entsprechend ärztlich verordnet.
Kann ich Krankengymnastik bzw. Physiotherapie auch zur Prävention nutzen?
Physiotherapie kann auch präventiv eingesetzt werden, um Verletzungen vorzubeugen, die Beweglichkeit zu verbessern oder die allgemeine Fitness zu steigern.
Gibt es Altersbeschränkungen für Krankengymnastik bzw. Physiotherapie?
Nein, Krankengymnastik und Physiotherapie können in jedem Alter durchgeführt werden, angepasst an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patient*innen.